Vierte Kohorte

Nadine Stelzer

Hölderlin-Campus
H-B 6409

Beruflicher Werdegang

Seit 10/2024
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im DFG-Graduiertenkolleg „Folgen sozialer Hilfen“

01/2023 – 02/2024
Geprüfte systemische Coachin – IneKO Universität zu Köln

01/2022 – 09/2024
Abteilungsleitung Personal bei AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/ Olpe

01/2021 – 12/2021
Personalreferentin und stellvertretende Abteilungsleitung Personal bei AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/ Olpe

2019 – 2020
Spezialistin Personalentwicklung bei Loh Services GmbH & Co. KG

2017- 2018
Trainee Human Resources bei Loh Services GmbH & Co. KG

Akademischer Werdegang

2014 – 2016
Masterstudium (M. Sc.) in Wirtschaftspsychologie an der Universität Bremen

2011 – 2014
Bachelorstudium (B. Sc.) in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Siegen

Qualifikationsprojekt

Selbsthilfe – Hilfesysteme und ihre Wirkung auf die mentale Gesundheit

Die zunehmende mentale Belastung in der heutigen Lebens- und Arbeitswelt stellt Individuen wie auch gesellschaftliche Versorgungssysteme vor wachsende Herausforderungen. Während klassische Hilfesysteme Hürden aufweisen, sei es durch lange Wartezeiten, eingeschränkten Zugang oder bestehende Stigmatisierungen, wächst der Bedarf an niederschwelligen, digitalen Formen der Selbsthilfe. Hier setzt das Promotionsvorhaben an, indem untersucht wird, inwiefern technologische Neuerungen wie künstliche Intelligenz – im Sinne eines Selbsthilfeansatzes – einen Beitrag zur Verbesserung der mentalen Gesundheit leisten können.

Die erste Teilstudie geht der Frage nach, ob und in welchem Ausmaß die regelmäßige Nutzung eines KI-basierten „Stresscoachs“ zur Reduktion subjektiver Stressbelastung beitragen und die Entwicklung individueller Stressbewältigungsstrategien unterstützen kann. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen eines Mixed-Methods-Designs, das sowohl quantitative Erhebungen zur subjektiven Stressbelastung als auch zur Entwicklung von Stressbewältigungsstrategien umfasst. Ergänzt wird dies durch qualitative Eindrücke zur Nutzererfahrung und der wahrgenommenen Wirksamkeit von Adressat*innen.

Dabei werden sowohl intendierte Folgen – etwa die Förderung von Selbsthilfekompetenzen oder der Aufbau von Bewältigungsstrategien – als auch mögliche nicht-intendierte Folgen betrachtet, etwa die Vermeidung menschlicher Unterstützungsstrukturen oder ein übermäßiges Vertrauen in technologische Hilfen. Weiterführend soll das Vorhaben auf einen Unternehmenskontext ausgeweitet werden. Das Promotionsprojekt liefert erste empirische Erkenntnisse darüber, in welchen Kontexten KI-basierte Anwendungen eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Hilfesystemen darstellen können – insbesondere als präventive, alltagsnahe Form der Selbsthilfe bei mentaler Belastung. Damit leistet es einen Beitrag zur interdisziplinären Diskussion über Potenziale und Herausforderungen neuer (Selbst-)Hilfestrukturen.